ISBN 978-3-86841-340-3
ca. 300 Seiten
20 Euro

 

 

 

Sokrat
Antifaschist und Skinhead in Russland

 

Der Protagonist dieser „unautorisierten Biografie“ Alexej „Sokrat“ Sutuga († 2020) war ein Dreh- und Angelpunkt der russischen Antifabewegung. Er war an der Gründung einer der größten und einflussreichsten anarchistischen Gruppen der Russischen Föderation beteiligt, durchlebte und überlebte die wilden Nullerjahre, in denen viele politische Aktivist:innen der grassierenden Gewalt militanter Neonazis zum Opfer fielen, und verbrachte mehrere Jahre in russischen Gefängnissen. Anhand von Sokrats Lebensweg wird die Geschichte einer Bewegung nachgezeichnet, deren Protagonist:innen sonst meist anonym bleiben.
Das Buch gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil versammelt Erinnerungen von Weggefährt:innen, Freund:innen und Verwandten. Diese werden im Stil der Interviewliteratur, wie wir sie beispielsweise von Swetlana Alexijewitsch kennen, zu einer kollektiven Biografie verwoben, die en passant die Geschichte der russischen Antifabewegung in den 2000er und 2010er Jahren erzählt.
Im zweiten Teil, den „Gefängnisdialogen“, dem auch die Übersetzungsprobe entnommen ist, schildert Sokrat selbst seine Zeit in Haft. Der Text zeichnet sich durch eine sowohl in Wortwahl als auch Erzählstruktur schroffe Form aus und wirft so auch in stilistischer Hinsicht einen authentischen Blick hinter die Gefängnismauern im heutigen Russland.
Das Buch schließt mit einer Anthologie von Sokrats Schaffen ab. Neben Artikeln finden sich hier Interviews und Transkriptionen seiner öffentlichen Auftritte.

 

 

 

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